Dürfen Hunde Süßholz essen?

Süßholz ist eine Pflanze, die vor allem für die Herstellung von Lakritz bekannt ist. Lakritz ist eine Süßigkeit, die viele Menschen gerne essen, aber wie sieht es mit Hunden aus? Die Antwort lautet nein, Hunde sollten kein Süßholz essen.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, was Ihr Hund essen darf oder nicht, lesen Sie bitte unseren Artikel WAS DÜRFEN HUNDE ESSEN

Was ist Süßholz und warum ist es für Hunde interessant?

Süßholz ist eine mehrjährige Staude, die in Südeuropa, Asien und Nordafrika wächst. Die Wurzel der Pflanze wird seit Jahrtausenden in der traditionellen Medizin verwendet, um verschiedene Beschwerden zu behandeln. Süßholz enthält einen süßen Stoff namens Glycyrrhizin, der etwa 50-mal süßer ist als Zucker. Aus diesem Grund wird Süßholz oft als Süßungsmittel oder Geschmacksverstärker eingesetzt.

Hunde haben einen ausgeprägten Geruchssinn und können Süßholz leicht riechen. Außerdem mögen sie den süßen Geschmack von Süßholz, der ihre Geschmacksknospen anregt. Daher kann Süßholz für Hunde sehr interessant und verlockend sein. Allerdings bedeutet das nicht, dass Süßholz für Hunde gesund oder ungefährlich ist. Wie bei vielen anderen Lebensmitteln, die für Menschen geeignet sind, gibt es auch bei Süßholz Vor- und Nachteile für Hunde.

Welche Inhaltsstoffe und Wirkungen hat Süßholz?

Süßholz ist eine Pflanze, die viele verschiedene Inhaltsstoffe enthält, die unterschiedliche Wirkungen auf den Körper haben können. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind:

  • Glycyrrhizin: Dies ist der süße Stoff, der Süßholz seinen charakteristischen Geschmack verleiht. Glycyrrhizin hat entzündungshemmende, antivirale und immunmodulierende Eigenschaften. Es kann auch die Ausschüttung von Cortisol, einem Stresshormon, erhöhen und die Funktion der Nebennieren beeinflussen.
  • Saponine: Dies sind pflanzliche Stoffe, die schaumig werden, wenn sie mit Wasser gemischt werden. Saponine haben schleimlösende, hustenreizlindernde und antibakterielle Eigenschaften. Sie können auch die Aufnahme von anderen Stoffen im Darm fördern oder hemmen.
  • Flavonoide: Dies sind pflanzliche Farbstoffe, die antioxidative, antiallergische und gefäßerweiternde Eigenschaften haben. Sie können auch die Bildung von Magensäure reduzieren und die Leberfunktion unterstützen.

Süßholz kann bei verschiedenen Beschwerden helfen, wie zum Beispiel:

  • Magen-Darm-Beschwerden: Süßholz kann die Schleimhaut des Magens und des Darms schützen und die Heilung von Geschwüren fördern. Es kann auch Krämpfe, Blähungen und Sodbrennen lindern.
  • Atemwegsbeschwerden: Süßholz kann den Schleim in den Atemwegen lösen und den Hustenreiz mildern. Es kann auch Entzündungen und Infektionen in den Atemwegen bekämpfen.
  • Hautbeschwerden: Süßholz kann die Haut beruhigen und die Heilung von Wunden, Ekzemen, Akne und Herpes fördern. Es kann auch die Pigmentierung der Haut verbessern und die Hautalterung verzögern.
  • Allergien: Süßholz kann die Freisetzung von Histamin, einem Stoff, der allergische Reaktionen auslöst, hemmen. Es kann auch das Immunsystem modulieren und die Symptome von Heuschnupfen, Asthma und Nesselsucht lindern.
Dürfen Hunde Süßholz essen
Dürfen Hunde Süßholz essen

Wie viel Süßholz darf ein Hund essen?

Hunde sollten kein Süßholz essen, da es für sie giftig sein kann. Süßholz enthält Substanzen, die zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen können, insbesondere wenn es in großen Mengen oder über einen längeren Zeitraum verabreicht wird. Mögliche Folgen einer Süßholzvergiftung bei Hunden sind Pseudoaldosteronismus, Hypokaliämie, Hyperglykämie, Hypertonie und allergische Reaktionen. Diese können zu Symptomen wie Muskelschwäche, Krämpfen, Herzrhythmusstörungen und anderen schwerwiegenden Problemen führen. Daher ist es wichtig, Hunden kein Süßholz zu geben und im Falle einer Verdachtsdiagnose sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Süßholz sollte nicht an Hunde verfüttert werden, die an folgenden Erkrankungen leiden:

  • Bluthochdruck: Süßholz kann den Blutdruck erhöhen, indem es die Wirkung von Cortisol verstärkt und die Ausscheidung von Natrium und Wasser verringert. Dies kann zu Herz-Kreislauf-Problemen, Schlaganfällen oder Nierenversagen führen.
  • Diabetes: Süßholz kann den Blutzuckerspiegel erhöhen, indem es die Insulinproduktion hemmt und die Glukoseaufnahme in den Zellen reduziert. Dies kann zu Hyperglykämie, Ketoazidose oder Koma führen.
  • Lebererkrankungen: Süßholz kann die Leberfunktion beeinträchtigen, indem es die Enzyme hemmt, die für den Abbau von Medikamenten und Toxinen verantwortlich sind. Dies kann zu Leberschäden, Gelbsucht oder Leberversagen führen.
  • Schwangerschaft: Süßholz kann die Hormonbalance stören, indem es die Östrogenproduktion erhöht und die Progesteronproduktion verringert. Dies kann zu Fehlgeburten, Frühgeburten oder Geburtsfehlern führen.

Süßholz sollte auch nicht zusammen mit folgenden Medikamenten gegeben werden, da es zu Wechselwirkungen kommen kann:

  • Steroide: Süßholz kann die Wirkung von Steroiden verstärken, indem es die Cortisolspiegel erhöht und die Nebennierenfunktion unterdrückt. Dies kann zu Cushing-Syndrom, Osteoporose oder Immunsystemschwäche führen.
  • Diuretika: Süßholz kann die Wirkung von Diuretika abschwächen, indem es die Ausscheidung von Natrium und Wasser verringert. Dies kann zu Flüssigkeitsretention, Ödemen oder Herzinsuffizienz führen.
  • Antikoagulanzien: Süßholz kann die Wirkung von Antikoagulanzien erhöhen, indem es die Blutgerinnung hemmt. Dies kann zu Blutungen, Hämatomen oder Anämie führen.
  • Antidepressiva: Süßholz kann die Wirkung von Antidepressiva verändern, indem es die Serotonin- und Noradrenalinspiegel beeinflusst. Dies kann zu Stimmungsschwankungen, Angstzuständen oder Psychosen führen.

Welche Risiken und Nebenwirkungen hat Süßholz für Hunde?

Wie bereits erwähnt, kann Süßholz für Hunde in großen Mengen oder bei bestimmten Erkrankungen oder Medikamenten schädlich sein. Die häufigsten Risiken und Nebenwirkungen von Süßholz für Hunde sind:

  • Pseudoaldosteronismus: Dies ist eine Erkrankung, die durch einen Überschuss an Aldosteron, einem Hormon, das den Wasser- und Elektrolythaushalt reguliert, verursacht wird. Süßholz kann Pseudoaldosteronismus auslösen, indem es die Wirkung von Aldosteron imitiert und die Ausscheidung von Kalium und Wasser verringert. Dies kann zu Symptomen wie Durst, vermehrtem Urinieren, Muskelschwäche, Krämpfen, Herzrhythmusstörungen oder Nierensteinen führen.
  • Hypokaliämie: Dies ist eine Erkrankung, die durch einen Mangel an Kalium, einem wichtigen Elektrolyt, der für die Funktion von Nerven, Muskeln und Herz notwendig ist, verursacht wird. Süßholz kann Hypokaliämie verursachen, indem es die Ausscheidung von Kalium erhöht und den Kaliumspiegel im Blut senkt. Dies kann zu Symptomen wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Muskelschwäche, Lähmungen oder Herzstillstand führen.
  • Hyperglykämie: Dies ist eine Erkrankung, die durch einen Überschuss an Glukose, dem wichtigsten Zucker, der als Energiequelle für den Körper dient, verursacht wird. Süßholz kann Hyperglykämie verursachen, indem es den Blutzuckerspiegel erhöht und die Insulinwirkung verringert. Dies kann zu Symptomen wie Durst, vermehrtem Urinieren, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Infektionen, Sehstörungen oder Koma führen.
  • Hypertonie: Dies ist eine Erkrankung, die durch einen erhöhten Blutdruck, der die Belastung für das Herz und die Blutgefäße erhöht, verursacht wird. Süßholz kann Hypertonie verursachen, indem es den Blutdruck erhöht und die Gefäßspannung erhöht. Dies kann zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Nasenbluten, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen oder Schlaganfall führen.
  • Allergische Reaktionen: Dies sind Überempfindlichkeitsreaktionen des Immunsystems auf bestimmte Substanzen, die als Allergene bezeichnet werden. Süßholz kann allergische Reaktionen auslösen, indem es als Allergen wirkt und die Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsmediatoren stimuliert. Dies kann zu Symptomen wie Hautausschlag, Juckreiz, Schwellung, Niesen, Husten, Atemnot oder anaphylaktischem Schock führen.
Können Hunde Süßholz esse
Können Hunde Süßholz esse

Fazit: Süßholz für Hunde – ja oder nein?

Insgesamt ist es sicher zu sagen, dass Hunde kein Süßholz essen sollten. Die potenziellen Risiken, die mit dem Verzehr von Süßholz für Hunde verbunden sind, überwiegen die möglichen Vorteile bei weitem. Von schwerwiegenden Gesundheitsproblemen wie Pseudoaldosteronismus, Hypokaliämie und Hyperglykämie bis hin zu allergischen Reaktionen und anderen unerwünschten Symptomen – die Gefahren sind real. Als verantwortungsbewusste Hundebesitzer sollten wir darauf achten, was unsere pelzigen Freunde konsumieren, und sicherstellen, dass sie von gefährlichen Substanzen wie Süßholz ferngehalten werden. Im Zweifelsfall ist es immer ratsam, professionellen tierärztlichen Rat einzuholen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer geliebten Vierbeiner zu gewährleisten.

QUELLEN

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf den folgenden Quellen:

https://www.masterclass.com/articles/can-dogs-eat-licorice

https://dogtime.com/dog-health/dog-food-dog-nutrition/96485-can-dogs-eat-licorice-safe

HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN

Kann Süßholz für Hunde giftig sein?

Ja, Süßholz kann für Hunde giftig sein, wenn es in großen Mengen oder über einen längeren Zeitraum verabreicht wird. Süßholz kann zu ernsten Nebenwirkungen wie Pseudoaldosteronismus, Hypokaliämie, Hyperglykämie, Hypertonie oder allergischen Reaktionen führen.

Was sind die Symptome einer Süßholzvergiftung bei Hunden?

Die Symptome einer Süßholzvergiftung bei Hunden können je nach dem Schweregrad und der Art der Vergiftung variieren. Zu den möglichen Symptomen gehören Durst, vermehrtes Urinieren, Muskelschwäche, Krämpfe, Herzrhythmusstörungen, Nierensteine, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Infektionen, Sehstörungen, Koma, Kopfschmerzen, Schwindel, Nasenbluten, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Schlaganfall, Hautausschlag, Juckreiz, Schwellung, Niesen, Husten, Atemnot oder anaphylaktischer Schock.

Wie kann man eine Süßholzvergiftung bei Hunden behandeln?

Die Behandlung einer Süßholzvergiftung bei Hunden hängt von der Ursache und dem Zustand des Hundes ab. Im Allgemeinen sollte man sofort einen Tierarzt aufsuchen, wenn man eine Süßholzvergiftung bei seinem Hund vermutet. Der Tierarzt kann die Diagnose bestätigen, die Schwere der Vergiftung einschätzen und die geeignete Therapie einleiten. Die Therapie kann je nach Fall die Gabe von Flüssigkeit, Elektrolyten, Glukose, Insulin, Blutdrucksenkern, Antihistaminika, Steroiden oder anderen Medikamenten umfassen. Außerdem sollte man die Verabreichung von Süßholz sofort abbrechen und vermeiden, bis der Hund sich erholt hat.

Author

  • Mike Hunde

    Mike Hunde ist ein leidenschaftlicher Blogger aus Deutschland, dessen Herz für Hunde und Tiere im Allgemeinen schlägt. Mit seiner fundierten Kenntnis und seiner liebevollen Art im Umgang mit Vierbeinern teilt er auf seinem Blog wertvolle Informationen und Tipps rund um das Wohl der Tiere. Seine Beiträge sind nicht nur informativ, sondern auch inspirierend und voller Empathie für unsere treuen Begleiter. Mikes Hingabe für den Tierschutz spiegelt sich in jedem seiner Artikel wider. Durch seine warmherzigen Geschichten und Ratschläge motiviert er Hundeliebhaber dazu, für das Glück und Wohlbefinden ihrer pelzigen Freunde zu sorgen.