Johannisbeeren sind für den Menschen ein gesunder und schmackhafter Snack. Aber sind die leckeren roten, schwarzen oder weißen Beeren auch etwas für den geliebten Vierbeiner? Diese Frage beschäftigt viele Hundehalter. In diesem Artikel beantworten wir alle wichtigen Fragen rund um das Thema Johannisbeeren für Hunde. Wir schauen uns die Inhaltsstoffe und Risiken von Johannisbeeren für Hunde genauer an und geben Tipps zur angemessenen Menge und richtigen Zubereitung.

Möchten Sie Ihrem Vierbeiner einen vitaminreichen Snack bieten? Dann könnten Beeren die perfekte Wahl sein! Mehr dazu hier: “Hunde und Beeren – eine beerenstarke Kombination“.

Was sind Johannisbeeren und welche Arten gibt es?

Johannisbeeren sind fester Bestandteil der deutschen Obstkultur und die wohl beliebtesten einheimischen Beerenfrüchte. Sie sind die Früchte des Johannisbeerstrauchs (Ribes), einer Pflanzengattung aus der Familie der Großblütler (Grossulariaceae).

Der Johannisbeerstrauch ist ein sommergrüner Strauch, der Wuchshöhen von 50 bis 150 Zentimeter erreichen kann. Charakteristisch sind seine weichen, stacheligen Zweige. Die Johannisbeeren selbst wachsen in Trauben an einjährigen Langtrieben des Strauchs.

Es gibt drei häufig kultivierte Arten von Johannisbeeren, die sich vor allem in der Färbung der Früchte unterscheiden:

Rote Johannisbeeren

Die bekannteste Art sind die roten Johannisbeeren. Sie zeichnen sich durch eine leuchtend rote, manchmal auch gelblichrote Färbung aus. Ihr Geschmack ist aromatisch und süß.

Rote Johannisbeeren haben mit etwa 60 kcal pro 100 Gramm den höchsten natürlichen Zuckergehalt aller Johannisbeersorten. Sie sind daher am süßesten.

Schwarze Johannisbeeren

Schwarze Johannisbeeren sind dunkelviolett bis schwarz gefärbt und schmecken im Vergleich herb-säuerlich. Sie sind mit circa 35 kcal pro 100 Gramm deutlich weniger süß als rote Johannisbeeren.

Schwarze Johannisbeeren zeichnen sich durch einen besonders hohen Gehalt an Vitamin C und antioxidativ wirksamen Pflanzenstoffen wie Anthocyanen aus.

Weiße Johannisbeeren

Weiße Johannisbeeren haben eine grünlich-gelbe Farbe und einen ebenfalls herb-säuerlichen Geschmack. Ihr Zuckergehalt liegt mit ungefähr 45 kcal pro 100 Gramm zwischen roten und schwarzen Johannisbeeren.

Die Ernte von Johannisbeeren erfolgt in den Sommermonaten, üblicherweise von Juni bis August. Für den eigenen Garten eigenen sich winterharte und ertragreiche Züchtungen.

Johannisbeeren sind also nicht nur ein gesunder Snack, sondern auch eine vielseitig einsetzbare Frucht. Doch können auch Hunde diese vitaminreichen Beeren gefahrlos knabbern?

Enthalten Johannisbeeren für Hunde gefährliche Stoffe?

Dürfen Hunde Johannisbeeren essen? Johannisbeeren enthalten einerseits viele positive Inhaltsstoffe und Vitamine. Doch bei unkontrolliertem Verzehr können sie für Hunde auch Risiken bergen. Die wichtigsten zu beachtenden Punkte:

Hoher Zuckergehalt

Vor allem rote Johannisbeeren haben mit etwa 60 kcal pro 100 Gramm einen sehr hohen natürlichen Zuckergehalt. Sie sind die süßeste Johannisbeersorte.

Für übergewichtige Hunde oder solche mit Diabetes mellitus kann ein zu hoher Konsum an Johannisbeeren aufgrund des fruchteigenen Zuckers problematisch sein:

  • Der Zuckergehalt lässt den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen.
  • Bei diabetischen Hunden kann dies zu lebensbedrohlichen Überzuckerungen führen.
  • Aber auch bei gesunden Hunden fördert ein Zuviel an Johannisbeeren Übergewicht und Adipositas.

Aus diesem Grund sollten besonders zuckerreiche rote Johannisbeeren nur in geringen Mengen verfüttert werden.

Fruchtsäuren

Vor allem schwarze Johannisbeeren zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an Äpfel- und Zitronensäure aus. Sie sind daher sehr sauer im Geschmack.

Diese Säuren können bei empfindlichen Hunden oder Welpen zu Magen-Darm-Beschwerden führen:

  • Sie reizen und verätzen die Magenschleimhaut.
  • Mögliche Folgen sind Durchfall, Erbrechen oder Blähungen nach dem Genuss.

Aus diesem Grund sollten saure schwarze Johannisbeeren nicht an sensible Tiere verfüttert werden.

Stacheln und Kerne

Die charakteristischen Stacheln des Johannisbeerstrauchs können beim Fressen der Beeren leicht die Mundschleimhaut und den Rachen des Hundes verletzen.

Noch gefährlicher sind die winzigen Kerne in den Beeren. Gelangen sie in den Verdauungstrakt, können sie dort nicht verdaut werden und schmerzhafte Blockaden oder im schlimmsten Fall lebensbedrohliche Darmverschlüsse verursachen.

Johannisbeeren sollten aus diesen Gründen nur kontrolliert und in begrenzter Menge verfüttert werden. Dann überwiegen ihre positiven Inhaltsstoffe.

Welche positiven Inhaltsstoffe stecken in Johannisbeeren?

Johannisbeeren stecken voller gesunder Inhaltsstoffe, die positive Wirkungen auf die Gesundheit eines Hundes entfalten können. Im Detail sind dies:

InhaltsstoffVorkommenWirkung
Vitamin Cvor allem in schwarzen Johannisbeerenstärkt Immunsystem, beugt Erkrankungen vor, antioxidative Wirkung
Vitamin Kin roten und schwarzen Johannisbeerenwichtig für Blutgerinnung und Knochengesundheit
Mineralstoffein allen JohannisbeerenKalium, Magnesium, Calcium – essenziell für Nerven, Muskeln, Knochen
Pflanzliche <br> Antioxidantienin allen JohannisbeerenAnthocyane, Polyphenole – antioxidative und entzündungshemmende Wirkung

Hoher Vitamin C Gehalt

Besonders schwarze Johannisbeeren sind eine hervorragende Vitamin-C-Quelle. 100 Gramm enthalten im Durchschnitt etwa 180 mg Vitamin C. Zum Vergleich: Eine Orange liefert nur etwa 60 mg pro 100 Gramm.

Vitamin C hat diverse lebenswichtige Aufgaben im Hundekörper:

  • Es ist unverzichtbar für ein leistungsfähiges Immunsystem. Vitamin C aktiviert Abwehrzellen und hilft so, Krankheitserreger abzuwehren.
  • Als Antioxidans schützt es die Körperzellen vor Schäden durch freie Radikale und oxidativem Stress. Das bremst Alterungsprozesse.
  • Vitamin C fördert die Bildung von Bindegewebsproteinen wie Kollagen und stärkt so Muskeln, Knochen, Zähne und Blutgefäße.
  • Es verbessert auch die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung und sorgt so für gesundes, sauerstoffreiches Blut.

Vitamin K

Sowohl rote als auch schwarze Johannisbeeren liefern große Mengen an Vitamin K. Dieses Vitamin spielt eine zentrale Rolle für die Blutgerinnung und Knochengesundheit.

Vitamin K sorgt dafür, dass nach Verletzungen und Operationen keine starken Blutungen auftreten. Es unterstützt auch die Bildung von Osteocalcin, einem Eiweiß das essenziell für den Knochenaufbau ist.

Mineralien

Johannisbeeren enthalten eine Reihe lebenswichtiger Mineralstoffe:

  • Kalium – dieses Mineral ist unerlässlich für Nerven- und Muskelfunktionen. Es reguliert auch den Wasserhaushalt.
  • Magnesium – unterstützt das Nervensystem und den Energiestoffwechsel.
  • Calcium – der wichtigste Knochenbaustoff, der Zähne und Skelett stabilisiert.

Pflanzliche Antioxidantien

Die sekundären Pflanzenstoffe in Johannisbeeren wie Anthocyane, Flavonoide und Polyphenole haben eine antioxidative, entzündungshemmende Wirkung. Sie können freie Radikale abfangen und so helfen, chronische Krankheiten vorzubeugen.

Johannisbeeren können also in kontrollierten Mengen die Gesundheit eines Hundes unterstützen. Wichtig ist die artgerechte Fütterung.

Wie viele Johannisbeeren sind für Hunde angemessen?

Auch wenn Johannisbeeren prinzipiell gesund für Hunde sind, kommt es – wie bei vielen Leckereien – auf die richtige Dosierung an. Folgende Mengenempfehlungen sollten beachtet werden:

Maximal 2-4 Beeren pro 10 kg Körpergewicht

Als grober Richtwert für einen ausgewachsenen Hund gilt:

  • Maximal 2-4 Johannisbeeren pro 10 kg Körpergewicht sind angemessen.
  • Für einen 20 kg schweren Hund wären das circa 8-16 Beeren.
  • Kleine und mittelgroße Hunde können täglich circa 5-10 Johannisbeeren als Snack erhalten.
  • Große Hunde vertragen 10-15 Johannisbeeren pro Tag.

Nicht mehr als 10% der täglichen Kalorien

Johannisbeeren sollten nicht mehr als 10% der täglichen Kalorienmenge des Hundes ausmachen. Ansonsten besteht die Gefahr von Gewichtszunahme und Diabetes.

  • Für einen Hund mit täglichem Kalorienbedarf von 800 kcal wären maximal 80 kcal durch Johannisbeeren angemessen.
  • Das entspricht etwa 15-20 roten Johannisbeeren oder 25-30 schwarzen Johannisbeeren.

Am besten püriert und ohne Kerne

Da die Kerne Verdauungsprobleme verursachen können, ist es ratsam, Johannisbeeren vor dem Verzehr zu pürieren und durch ein Sieb zu streichen.

Auch gekochte oder gefrorene Johannisbeeren sind weicher und die Kerne lassen sich leichter entfernen.

Für Welpen nur in homöopathischen Dosen

Welpen und junge Hunde bis zu einem Jahr sollten höchstens 1-2 Mal die Woche 1-2 Johannisbeeren als Leckerbissen erhalten. Ihr empfindlicher Magen-Darm-Trakt verträgt die Säuren meist schlechter.

Mit zunehmendem Alter kann die Menge langsam gesteigert werden. Aber auch für erwachsene Hunde sind Johannisbeeren nur ein gelegentlicher Snack und kein Grundnahrungsmittel.

Worauf sollte man bei der Fütterung von Johannisbeeren achten?

Damit Johannisbeeren für Hunde bestmöglich verträglich sind und ihre positiven Nährstoffe nutzen können, gibt es einige wichtige Punkte bei der Zubereitung und Fütterung zu beachten:

Gründliches Waschen der Beeren

Johannisbeeren sollten vor der Fütterung an Hunde immer gründlich abgewaschen werden. Dies entfernt Schmutz und eventuell vorhandene Pestizidrückstände von der Oberfläche.

Auch matschige oder verschimmelte Stellen der Beeren müssen abgeschnitten werden, da sie Rasch verderben können und dem Hund schaden.

Meiden von zuckerreichen Sorten

Rote Johannisbeeren haben mit etwa 60 kcal pro 100 Gramm den höchsten natürlichen Zuckergehalt aller Johannisbeersorten. Für übergewichtige Hunde oder solche mit Diabetes sind sie aufgrund der blutzuckersteigernden Wirkung daher nicht empfehlenswert.

Greifen Sie stattdessen besser zu schwarzen oder weißen Johannisbeeren, die weniger süß und kalorienreich sind.

Fütterung ausschließlich als Belohnung

Johannisbeeren sollten nie als hauptsächliche Nahrungsquelle oder tägliches Futter dienen, sondern immer nur gelegentlich in Maßen als kleine Belohnung oder Leckerei verfüttert werden.

Sie decken nicht annähernd den gesamten Nährstoff- und Kalorienbedarf des Hundes und sind kein vollwertiger Nahrungsersatz.

Pürieren und Entfernen von Haut und Kernen

Um die Verdauungsrisiken zu minimieren, müssen Johannisbeeren vor dem Verzehr für den Hund enthäutet und entsteint werden.

Das Pürieren mit anschließendem Passieren durch ein feines Sieb entfernt die Kerne am zuverlässigsten. Auch Gefrieren oder Kochen machen die Früchte weicher und kernefrei.

Kontrolle auf Verträglichkeit

Beobachten Sie Ihren Hund nach der Johannisbeer-Fütterung aufmerksam. Sollten später Magen-Darm-Probleme wie Durchfall auftreten, verzichten Sie zukünftig lieber ganz auf Johannisbeeren.

Wenn diese Fütterungsregeln berücksichtigt werden, können Hunde Johannisbeeren ohne Bedenken genießen.

Welche anderen Beeren sind für Hunde geeignet?

Johannisbeeren sind nicht die einzigen Beeren, die Hunde bedenkenlos genießen dürfen. Auch diese fruchtigen Leckereien können Sie Ihrem Vierbeiner in Maßen anbieten:

Erdbeeren

Die roten Früchte sind reich an Vitamin C. Allerdings können die Fruchtsäuren Durchfall verursachen. Erdbeeren also nur in geringen Mengen verfüttern.

Blaubeeren

Die blauen Beeren haben eine entzündungshemmende Wirkung. Aufgrund ihres hohen Zuckergehalts aber auch nur mäßig füttern.

Himbeeren

Sie enthalten ähnliche Nährstoffe wie Johannisbeeren, bergen aber Verschluckungsgefahr durch die Kerne. Am besten püriert anbieten.

Kirschen

Nur entsteint sind sie vitaminreich und fördern die Verdauung. Die Steine sind jedoch hochgiftig.

Mit anderen Beeren können Hundebesitzer also für gesunde Abwechslung sorgen. Wichtig bleibt immer, genau auf die Dosierung und Verträglichkeit zu achten.

HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN

Können Hunde Johannisbeeren essen?

Ja, Johannisbeeren sind für Hunde sicher zu essen.

Wie viele Johannisbeeren können Hunde essen?

Eine kleine Handvoll Johannisbeeren ist für die meisten Hunde eine sichere Menge.

Welche sind die Vorteile von Johannisbeeren für Hunde?

Johannisbeeren sind eine gute Quelle für Vitamine C und K, sowie Ballaststoffe. Sie können das Immunsystem Ihres Hundes stärken und sein Verdauungssystem gesund halten.

Wie sollte ich Johannisbeeren für Hunde zubereiten?

Wenn Sie Ihrem Hund Johannisbeeren geben, sollten Sie die Stängel und Blätter entfernen. Sie können sie roh, gekocht oder gefroren geben. Wenn Sie ihnen rohen Johannisbeeren geben, stellen Sie sicher, dass sie reif sind. Wenn Sie ihnen gekochte Johannisbeeren geben, stellen Sie sicher, dass sie vollständig gekocht sind.

Author

  • Mike Hunde ist ein leidenschaftlicher Blogger aus Deutschland, dessen Herz für Hunde und Tiere im Allgemeinen schlägt. Mit seiner fundierten Kenntnis und seiner liebevollen Art im Umgang mit Vierbeinern teilt er auf seinem Blog wertvolle Informationen und Tipps rund um das Wohl der Tiere. Seine Beiträge sind nicht nur informativ, sondern auch inspirierend und voller Empathie für unsere treuen Begleiter. Mikes Hingabe für den Tierschutz spiegelt sich in jedem seiner Artikel wider. Durch seine warmherzigen Geschichten und Ratschläge motiviert er Hundeliebhaber dazu, für das Glück und Wohlbefinden ihrer pelzigen Freunde zu sorgen.

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